Thessaloniki

Thessaloniki - Griechenland mal eher ruhig

Schon lange wollten wir nach Thessaloniki, im Frühjahr 2025 haben wir es denn endlich mal geschafft.

Wie sollen wir diese Stadt beschreiben? Thessaloniki kommt eher ruhig daher und sympathisch, nicht so laut und chaotisch wie z.B. Athen. Uns ist aufgefallen, dass die Menschen ausgesprochen höflich sind. Und eher von der ruhigen Sorte, unhektisch irgendwie.

Es gibt auch nicht DIE Sehenswürdigkeit, die man unbedingt besuchen muss. Man atmet eher die Atmosphäre, schaut hier und da alte römische Rest an oder die einzigartigen byzantinischen Kirchen, setzt sich in ein Café und schaut den Leuten zu.

Ladadika

Wo bleiben?

Unser Quartier haben wir im Stadtteil Ladadika bezogen, im COLORS Urban Hotel. Das Hotel ist ok, hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, aber leider leichte Abstriche im Service. Roomtour hier

Ladadika ist so ähnlich wie Psirri in Athen: ein ehemalig anrüchiges Viertel, das jetzt die Ausgehmeile der Stadt ist. Wer Ruhe sucht, ist hier definitiv falsch, aber uns hat es gefallen, alles was abends denn so Spaß macht, fußläufig zu wissen. Hier gibt es jede Menge gute bis sehr gute Restaurants, Tavernen, Cafés, Pubs – eben alles, was man so braucht.

Essen kann man hier teils hervorragend. Nicht nur die Grill-Küche, die aus Fleischbergen besteht. Hier sind wir schon fast im Orient, hier wird anders gekocht und gewürzt. Schließlich war Thessaloniki auch die zweite Hauptstadt des byzantinischen Reiches neben Konstantinopel. Den Einfluss kann man schmecken!

Uns hat in Ladadika das Istirah sehr gut gefallen, um den Abend zu beginnen und zu beenden. Freundliche Menschen, man kommt mit den Gastgebern und den Gästen sofort ins Gespräch. Und das wollen wir ja, wenn wir unterwegs sind.

Die Paralia also die Flaniermeile entlang des Meeres beginnt auch quasi vor der Haustüre. Für uns der perfekte Standort. 

Paralia

Was kann man den in Thessaloniki so machen?

Ganz einfach: die Stadt per Pedes erkunden! Die Bürgersteige sind gänzlich ungriechisch breit und gut begehbar, so kann man prima flanieren. Allein die kilometerlange Paralia ist schön, wir sind einen Taq lang einfach nur am Meer entlang spaziert.

Das Byzantinische Museum ist dagegen eher na ja. Ohne Frage werden hier schöne Stücke gezeigt, aber die Präsentation ist „old school“. Wenn die Technik der Apps, die vom Museum bereitgestellt werden, funktionieren täte, wäre es interessanter. Aber die tut leider nicht.

Das Wahrzeichen der Stadt, den Weißen Turm sollte man sich nicht entgehen lassen. Weniger wegen der Ausstellung, die auch unter technischen Schwierigkeiten leidet, sondern wegen der Aussicht oben – schön!

Heute gibt es Fleisch

Der Kapani Market ist schon fast ein Viertel für sich. Hier kauft der Einheimische ein, das ist kein Touristenbazar. Zum Teil ist das nichts für zartbesaitete Gemüter, denn es wird klar, woher das Fleisch auf dem Teller kommt. Das wird manchmal verdrängt.

Ein schöner Platz zum Verweilen ist übrigens das Café Bazaar – nette Leute, & sehr guter Kaffee!

In der Metro

Die neue Metro (neu = Eröffnung 2025 nach 38 Jahren Bauzeit, fast Kölner Niveau) ist auch einzigartig, weil sie einen Zeitreise in die Geschichte bietet.

Wenn man in Thessaloniki anfängt zu graben, findet man  halt immer was aus den knapp 2300 Jahren Geschichte der Stadt. Jede Station ist mehr oder weniger ein Museum der Stadtgeschichte. Das kann man auch besichtigen ohne ein Tickte zu lösen!

Unser Tipp: Das Jüdisches Museum! Hier wird die lange und auch traurige Geschichte der jüdischen Gemeinde eindrucksvoll gezeigt.

Der heiliige Dimitri

Was uns auch gut gefallen hat, sind die byzantinische Kirchen, eine interessanter und älter als die andere. Leider sind viele geschlossen, so kann man das Innenleben nur in einigen wenigen bewundern.

Die Rotonda hat uns positiv überrascht. Von außen ein runder Bau mit dicken Mauern, von innen kann man die Pracht noch erahnen. Der Bau spiegelt die wechselvolle Geschichte gut wieder.

Blick vom Eptapirgoi

Die gesamte Oberstadt bis hin zum Heptapirgion (byzantinische Burg) ist wirklich malerisch. Kleine Gassen, alte Kapellen, hier und dort ein Café zum Verweilen laden zum Spazieren ein. Wir haben es sehr genossen, planlos herum zu stromern. 

Vom Heptapirgion hat man dann einen phantastischen Blick über die ganze Stadt und Bucht und bei guter Sicht sogar bis zum Olymp. Auch wenn es manchmal steil bergauf geht: unbedingt machen!

Fazit: wer mal erstaunlich ruhiges griechisches Stadtleben genießen möchte, auf nach Thessaloniki!

Thessaloniki in Bildern