Bangkok
Bangkok, was soll man da schon schreiben?
Trubel, Streetfood, Menschen, Kultur und noch viel mehr. Deswegen gleich ans Eingemachte – unsere Eindrücke und Tipps.

Übernachtung
Anantara Riverside Bangkok Resort
Das erste Mal vor einigen Jahren wollten wir uns mal so richtig Luxus gönnen und sind im Anantara abgestiegen. Oha, nicht von schlechten Eltern. Allein das Frühstück ist es wert: man kann sich mit Leckereien aus aller Herren Länder vollstopfen. Chinesisches Frühstück? Oder doch westlich? Vielleicht ganz exotisch: englisches Frühstück? Bitte schön, alles da.
Das Hotel ist etwas außerhalb gelegen und auf der „falschen“ Flußseite (Schääl Sick sagen wir in Köln), deshalb gibt es ein kostenfreies Shuttleboot ins Zentrum (Sathorn Pier, BTS Taksin). Was auch nett ist, so bekommt man eine Schifftour gratis dazu, während der man die Skyline bewundern kann.
Wer also Luxus mag und das erste Mal in diese Roaring City reist: klarer Tipp!

Villa Mungkala
Etwas ganz anderes ist die Villa Mungkala. Ein altes Teakhaus mitten in einem Wohnviertel. In einer so engen Gasse, dass das Taxi nicht bis vor das Hotel fahren kann. Die Taxifahrer sollen bitte im Hotel anrufen, damit sie sich nicht ver- oder festfahren.
Links und rechts der Gasse wohnen die freundlichen Nachbarn – alles ist offen, das meiste spielt sich auf der Straße ab, wir sind mitten im dörflichen Leben. Und das in Bangkok!
Und am Ende der Gasse dann die Villa. Das Hotel hat einen gewissen Kolonialcharme. Sehr geschmackvoll eingerichtet, unglaublich guter und freundlicher Service. Wir haben uns jedenfalls pudelwohl gefühlt. Die Umgebung ist grandios: nebenan sind die Kanäle und zum Golden Mount und zum Königspalast geht man locker zu Fuß.
Etwas wirklich besonderes: tolles Hotel in einem Dorf in der Großstadt!

Shanghai Mansion
2024 sind wir im Shanghai Mansion abgestiegen: mitten im Trubel von Chinatown. Roomtour gibt es hier. Uns hat es gut gefallen: stilvoll, zentral und doch ruhig, weil die Zimmer nach hinten raus gehen und keine Fenster haben – muss man wissen, uns hat es nicht gestört.
Frühstück ist ordentlich genau wie die sehr guten Cocktails an der Bar, die leider von sehr lauter Musik begleitet werden
Unsere Tipps für Übernachtung & Essen & Machen &Tun
Das waren wir, das haben wir gemacht, das haben wir erlebt und überlebt. Alles subjektiv und ohne Anspruch auf irgendwas.

Transport
Vergesst die Tuk-Tuks bitte! Oder fahrt einmal damit, weil man das ja machen muss und dann lasst es. Die Dinger sind nicht nur unglaublich teuer, sondern auch ziemlich gefährlich. Wir wollen nicht wissen, wie man aussieht, wenn es einen Unfall gibt. Und die Wahrscheinlichkeit dafür ist bei dem Verkehr in Bangkok recht hoch.
Das effektivste Transportmittel ist das BTS – aber auch das langweiligste. Um schnell, billig und ohne Stau von A nach B zu kommen, einfach perfekt.
Wo die nicht fahren, empfiehlt sich GRAB oder BOLT – klappt famos, aber man kann auch im Stau festsitzen.
Aber wirklich einmalig sind die Speedboote! Die fahren nicht nur auf dem Chao Praia, sondern auf den Klongs (Kanälen), die sich durch die Stadt ziehen. Ohne Stau, spottbillig und ein Erlebnis sondergleichen – unbedingt machen.

Auto? Kann man machen. Bei einer Reise sind wir mit dem Mietwagen von Chiang Mai über Sukhothai und Ayutthaya nach Bangkok gefahren (Nebenbei bemerkt, das war eine der besten Reisen ever). Und den Mietwagen mussten wir in Bangkok Zentrum abgeben. Das war, nun ja, speziell. Linksverkehr, überall Hupen und die Roller kamen von allen Seiten angeschossen, gefühlt auch von oben und unten. Die Navigation (Google Maps oder Maps.me) hilft auch nicht, weil das Gerät zwar sagt „Geradeaus“ aber nicht auf welche Etage. Wäre nötig, denn teilweise gibt es Hochstraßen „im 2. Stock“. Aber es ist dennoch irgendwie cool, denn die Fahrer sind alle freundlich und keinesfalls aggressiv, es geht halt besser, wenn man nett zueinander ist.
Fazit: Auto in Bangkok ist ausgemachter Blödsinn.

Essen?
Ja gerne! Und wie! Überall und zu jeder Zeit, wirklich an jeder Ecke gibt es Essensstände, für alle Geschmäcker etwas.
Die ganzen Influencer mit ihrem „best food ever, epic“ mögen wir nicht mehr sehen. Probiert einfach etwas aus, was euch gefällt, geht euren eigenen Weg. Tipp: vermeidet alles, was irgendwie auf den Social Media gehypt wird. Wenn ihr lange Schlangen von Menschen mit Kameras seht: weg da!
Beispiel: das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Krabbenomelette. Zwei bis drei Stunden Warten aufs Essen? Nein! Und die Ecke gibt es das gleiche ohne Anzustehen.
Was uns Spaß macht, ist den Abend in einer Rooftop-Bar ausklingen zu lassen. Ja, die berühmten Bars (z.B. aus „Hangover“) kann man besuchen und dann 10€ für ein Bier da lassen. Aber es gibt so viele Rooftop-Bars in der ganzen Stadt verteilt, die viel interessanter sind, weil man da auch mit den Einheimischen in Kontakt kommt.

Und sonst?
Wer Bangkok mal hinter den Kulissen entdecken möchte, dem legen wir die Bangkok Vanguards ans Herz. Ein Deutsch-Thailänder, der in Bangkok aufgewachsen ist und private Touren durch die Stadt anbietet, um Bangkok so zu zeigen, wie man es als Besucher auf eigene Faust nur schwer zu sehen bekommt. Das Büro ist übrigens direkt ums Eck der Villa Mungkala.
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Wir waren mit einem der Guides den ganzen Tag unterwegs. Zu Fuß, mit dem Boot, dem Taxi und ja, auch mal mit dem Tuk-Tuk. Zwei Dinge waren besonders eindrucksvoll: die Fahrt auf den Klongs in Thonburi, wir hatten das Boot für uns alleine und hielten überall an, wo es was zu sehen oder zu Essen gab. Und der Besuch in einem Singh-Tempel mit leckerem Essen und vor allem Kontakt zu den Menschen – großartig!
Tipp: vorher, lange vorher buchen.

Wer gerne massiert werden möchte und wer will das nicht, der sollte das mal im Wat Pho versuchen. Denn dort ist die klassische Thai-Massage erfunden worden. Mitten in der Tempelanlage ist die Schule zu finden. Tipp: in den Tempel rein und zuerst einen Termin zur Massage ausmachen, dann den Tempel ansehen. So vermeidet man das Warten.

Ein Erlebnis der besonderen Art war das chinesische Neujahrsfest in Chinatown. So viele Menschen, so viel Trubel, tolle Stimmung.
Da war ich froh, ein großgewachsener Mitteleuropäer zu sein, der über die Köpfe der kleineren Menschen schauen konnte. Sonst hätte ich etwas Platzangst bekommen 🙂
Ach ja, das Jim Thompson Haus hat es uns angetan. Ja, so könnten wir es auch aushalten. Sollte man mal besuchen.
Shopping? Können wir nichts zu sagen, da sind wir nicht der Typ für – sorry. Aber das Icon Siam ist schon beieindruckend.

Was uns 2024 gut gefallen hat, ist Talad Noi, ein Viertel direkt neben Chiantown.
Recht malerisch, kleine Gassen, viel Streetart und viele Insta-Spots mit den zugehörigen Influencern.
Tipp: das vielgerühmte „Mother Roaster„ war ein Vollversagen. Cooler Eingang, dann Wartehallenatnosphäre. Was gut zu den 20 Minuten Wartezeit auf einen schlechten Espresso mit kalter Milch passt. Do not go there!