Athen

Athen ist wie ich: groß, laut, manchmal dreckig und stinkend - aber immer toll!

Wenn wir länger nicht da waren, wollen wir wieder hin. Und sind wir endlich ein paar Tage dort, wollen wir wieder weg.

Eine unglaublich vielfältige Stadt. Ganz anders als andere europäische Hauptstädte. Klar, die antiken Stätten sind sehenswert, aber das ist bei weitem nicht alles. Athen ist die Stadt der Extreme: feine und teure Läden, nebenan mal wieder „kaputte Steine“. Und zwischendrin das pure Leben und Streetfood. Dazu ein wirklich cooles Nachtleben, nicht vergleichbar mit irgendetwas, das wir kennen.

Ein paar Tipps aus vielen Reisen haben wir für euch. Die neuesten Updates 2022 & 2024 findet ihr unten auf dieser Seite.

Athen

Flugzeug oder Fähre?

Athen bietet sich für einen Stop-Over geradezu an. Egal ob zu Beginn oder Ende eines Inselhüpfens.

Vom Flughafen fährt die Metrolinie M3 direkt ins Leben. Von Piräus – hier legen die meisten Fähren an bzw. ab – geht es mit der M1 ins Zentrum.

Alles sehr einfach und günstig. Nur an den Fahrkartenschaltern in Piräus knubbeln sich die Menschen, besonders wenn eine Fähre gerade ihre Fracht ausgespuckt hat.

Tipp: einer passt aufs Gepäck auf, der andere stürzt sich ins Gemenge. Eine ordentliche Warteschlange gibt es hier nicht, wir sind ja nicht in London oder Lissabon.

Blick vom A for Athens

Wo sollen wir denn bleiben?

Natürlich da, wo der Bär steppt! Psirri ist das Viertel der Wahl. Hier geht der Athener aus, hier ist was los!

Wir waren 2021 im 360 Hotel in Monastiraki. Noch mehr mittendrin geht nicht. Und es sind nur ein paar Meter von der Metro-Station Monastiraki. Zu den Sehenswürdigkeiten kann man auch zu Fuß gehen.

Das ordentliche und gute Frühstück gibt es gegenüber im Schwesterhotel „A for Athens“ – könnte man auch direkt dort absteigen. Waren wir dann 2022 dort, aber es hat uns nicht so gefallen. Wir hatten ein Zimmer ohne Fenster. Roomtour hier.

Der Ausblick von der Dachterrasse ist dagegen überwältigend. So darf der Tag in Athen beginnen. Auch die Rooftop-Bar des 360 hat es abends in sich. Für einen Cocktail hören selbst wir uns dort die wummernden Bässe an. Sehr cool dort. Und ein interessantes Publikum.

Blick vom Evripides

Update 2024: aktueller Tipp „Evripides Hotel„. Kein Schnickschnack, einfach, sauber, günstig und perfekt gelegen. Im 6. Stock gibt es Zimmer mit privatem Balkon und teils Sicht auf die Akropolis. Wenn ihr das wünscht, dann bitte bei der Buchung darauf achten.

Frühstück ist OK und die Rooftop-Bar ist perfekt, um den Abend ein- und auszuläuten. Roomtour hier auf unserem Kanal.

Manchmal liest man, dass die Gegend um das Hotel unangenehm sei. Unsere Meinung dazu: niemand hat behauptet, dass Athen schön sei. Aber gefährlich? Nein, nicht mehr als andere Großstädte auch, eher weniger. Vom Hotel Richtung Monastiraki & Akropolis & Ermou ist jedenfalls alles OK. In die andere Richtung ist es nicht sehr ansehnlich, aber interessant und keinesfalls gefährlich.

Mural

Psirri

Direkt neben Monastiraki liegt der Stadtteil Psirri. Ehemals ein verrufenes Gebiet, in dem sich Touristen nicht aufhalten sollten, ist es nun entdeckt, aber (noch) nicht gentrifiziert. Oder noch nicht vollständig. Die Mieten und die Grundstückspreise schnellen jährlich in die Höhe.

Hier geht man aus als Athener. Ein Bar cooler als die andere und zwischendrin richtig gute Tavernen, die nicht das 08/15-Touristenzeug servieren. Tolle Street Art und Murals finden sich an jeder Ecke. Nicht nur ein Nachtrevier, auch tagsüber zum Spazieren wunderbar.

Frogs Bar

Unsere Tipps:

The Frogs Bar
Die Bar des gleichnamigen Guesthouses (in dem wir evtl. das nächste Mal absteigen werden): cool, nette Leute, gute Cocktails, feines Bier aus griechisches Kleinbrauereien. Auch perfekt zu jeder Tages- und Nachtzeit 🙂
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6 dogs

6 d.o.g.s
Etwas versteckt, aber richtig klasse. Ein offener Hinterhof, in dem man sich trifft und allerfeinste Cocktails schlürft. Dazu gibt es Livemusik oder Events. Eine sehr entspannte Atmosphäre und perfekt, um den Abend zu beginnen. Oder abzuschließen. Oder am Morgen den Abend zu beenden.
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Thanassis

Krasopoulio tou Kokkora
Gutes Essen zu fairen Preisen. Deutlich nuancierter und sorgfältiger zubereitet als üblich. Dazu ein freundlicher Service und eine schöne Atmosphäre. Reservierung empfohlen!
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Oineas
Das Essen hat einen französischen Touch, fein zubereitet und gewürzt, auch von der Präsentation her. Mit der Dame des Hauses haben wir uns sehe nett unterhalten. Auch hier bitte reservieren.
Update 2022: ist dauerhaft geschlossen…

 

Kalamaki Kolonaki

Mavro Gatos
Ein Tipp, den uns Einheimische gaben: nette kleine Mezedopoleio („Laden, der Vorspeisen verkauft“) – freundlich, gutes Essen. Etwas Anderes als das übliche drumherum.
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Το Κουλούρι του Ψυρρή – To Koulouri tou Psirri
Hier werden sie gemacht, die berühmten Sesamkringel, die man an jeder Ecke kaufen kann. Frisch und warm aus dem Ofen schmecken sie hier am besten!
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Zuckerschock!

Beer Time
Direkt an der Platia Iroon. Wie der Name schon sagt, gibt es hier Bier. Gutes Bier aus aller Herren Länder! Dazu Leute schauen und das Leben an diesem zentralen Platz beobachten. Wirklich sehr zu empfehlen! Nicht nur für Bierliebhaber. Der ganze Platz ist toll.
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Was Süßes? Little Kook!
Ja, auch das ist Athen! Das ist schon sehr schräg, aber auch sehr nett. Und der Süßkram brutal lecker: Vorsicht, Suchtgefahr! Diabetiker sollten schon beim Vorübergehen aufpassen. Ansehen auf jeden Fall!
Update 2022: der Lack ist langsam ab… Die Idee hat sich totgelaufen.
Update 2024: neues Outfit, aber sonst eher eine Insta-Lokation. Anschauen, staunen, lachen, gut ist.
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Athen im Winter

Und wann soll ich nach Athen?

Immer! Aber definitiv nicht im August! Das ist schlicht zu heiß. Dafür aber ist Athen im Winter ein idealer Städtetrip. Mit ein wenig Glück kann man dann bei 20°C draußen sitzen. Haben wir auch schon gemacht. Aber egal wann, wenn man auf die z.B. Kykladen möchte, sollte man ein paar Tage Athen mit einplanen.

Update 2022: mal langsam, von wegen August und Athen. Stelios aus Sifnos sagte, dass August in Athen toll sei! Weil eben alle weg sind, hat man als Besucher die Stadt für sich. So ähnlich wie in Paris. Ob dann noch etwas auf hat oder man verhungern muss, wissen wir nicht. Wer versucht es und berichtet hier?
Update 2024: Athen ist dieses Jahr eine der angesagtesten Städte. Das merkt man auch im Mai. Viele Besucher sind unterwegs. Wenn man das erste Mal hier ist und die Attraktionen besuchen möchte: Tickets online kaufen und auf Wartezeiten einrichten.

Markt

Und sonst?

Der Zentralmarkt von Athen ist sehenswert und interessant! Am besten vormittags vorbeischauen, dann gibt es in den Tavernen und Garküchen auch was zu essen.
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Wenn bei Stadtbummel die Füße weh tun und der Körper nach Koffein schreit: Im Hinterhof des Numismatischen Museums findet sich ein sehr schönes verstecktes Cafe.
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Und natürlich die üblichen Sehenswürdigkeiten. Akropolis und das Akropolis Museum sind Pflicht beim Erstbesuch Athens. Schön lässt sich das mit einer großen Runde um die Akropolis verbinden:

Mural
  • Von Monastiraki Richtung Südwesten starten, westlich der Akropolis ist ein schöner Park und ein Wäldchen. 
  • Zum Philopappos Denkmal (Maps) laufen und die Aussicht auf  Menschenschlangen an der Akropolis bestaunen
  • Hoch zur Akropolis und dann zum Akropolis Museum – auf dessen Dachterrasse man prima einen Kaffee trinken kann. Den Blick gibt es gratis dazu.
  • Östlich an der Akropolis vorbei durch die Plaka, die eigentliche Altstadt. Die ist aber schon sehr, sehr touristisch, bietet aber dennoch schöne Blicke. Uns gefällt dort die Platia Lysikratous  (Maps). Ein kleines Plätzchen mit einem antiken Monument. Das Cafe Diogenes dort ist ein schöner Platz für einen Imbiss.
  • Weiter geht es durch das Viertel Anaphiotika (Maps). Hier fühlt man sich wie auf einer kleinen Insel in der Ägäis. Kein Wunder, das Viertel wurde ja auch von Inselbewohnern gegründet.
  • Zum Syntagma Platz – bekannt aus den Nachrichten, wenn wieder demonstriert wird (Maps). Wir konnten hier mal den Wachwechsel in voller Pracht beim Besuch des norwegischen Königs bewundern.
  • Durch die „Ermou“ (Hermes Straße), die Haupteinkaufsstraße der Athener, dann zurück nach Monastiraki.

Das ist schon eine tagesfüllende Tour, macht aber viel Spaß, wenn man halt nur den einen Tag in Athen sein kann.

Philosophen unter sich

Update 2022:
Auf den Lykavittos hoch. Waren wir zuletzt Ende der 90er und jetzt wieder. Hochfahren geht natürlich auch, runterlaufen ist sehr schön. Auf halbe Höhe ein Café mit netter Aussicht auf Athen bis nach Piräus.

Das alte Olympiastadion. Bei einem Bummel tauchte es plötzlich ungeplant vor uns auf: Och, schauen wir uns mal an. Sehr sehenswert, klasse Audioguide und ein netter Ort zum Verweilen.

Kulinarisches Top-Update 2022

Unser Tipp: CTC Restaurant! Kein Schnäppchen, ein Stern kostet überall auf der Welt. Aber jeden Cent wert.

Wir haben selten so gut und kreativ essen dürfen, das macht einfach Spaß. Das Team interpretiert die griechische Küche komplett neu, lecker und überraschend zugleich. Der Service hat eigentlich einen eigenen Stern verdient, so gut ist das Team. Die Speisen wurden perfekt präsentiert und erklärt, alles freundlich und nett. Das hätten wir gerne öfter so – ist aber leider nicht selbstverständlich. Der Sommelier verdient ein besonderes Lob! Nicht nur, wie er die Weinbegleitung ausgesucht hat, sondern auch, wie er jeden Tropfen erklärt hat und warum genau dieser Wein dazu gut passt. So mögen wir das!

Das Garten-Ambiente ist griechisch locker. Halb Touristen halb Griechen, teils auch als „Parea“ (Gesellschaft). Am Nachbartisch Franzosen, die das Essen gelobt, aber selbstverständlich nur französischen Wein ausgesucht haben 🙂 Am anderen Tisch Amerikaner, die hoffnungslos overdressed und überfordert ob der europäischen Tischkultur waren. Und der Pope der Gemeinde kam auch mal rein und hat Guten Abend gesagt.

Wir haben bewusst nicht fotografiert, sondern nur den Abend genossen, daher hier nur das Menu des Abends. Aber Achtung, das wechselt oft. Eine Speisekarte gibt es nicht, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Und natürlich muss man hier reservieren.

Noch ein Tipp: denkt gar nicht dran, da hin zu laufen! Oder nach dem Essen zurück zu spazieren. Das liegt nämlich in Kerameikos. Das Viertel ist tagsüber – sagen wir mal interessant, nachts ziemlich unangenehm. Umsonst hat das CTC keinen Türsteher. Taxi von / zum Monastiraki kostet rund 10€.

Thanassis

Ein paar kleinere Tipps

Hunger in Kolonaki? Z.B. nach der Besichtigung des Likavittos wie wir? Wenige Schritte die Seilbahnstation runter gibt es hervorragende Kalamakia (Spießchen, auch bekannt als Souvlakia). Der Laden nennt sich „Kalamaki Kolonaki“ und hat nicht nur sehr gute Spießchen, sondern auch gute Salate, wie z.B. den Linsensalat.

Die Souvlakia beim vielgerühmten „Kostas“ in der Nähe Ermou sind ok, aber etwas tomatig. Und nicht die halbe Stunde Warterei wert.
Update 2024: scheint dauerhaft geschlossen zu sein. Kein Wunder beim dem ganzen Gerummel der Food-Blogger würde ich auch zumachen.

Achtung, wenn ihr bei „Thanassis“ am Monastiraki die „Piperies“ (gegrillte Paprika) esst. Die sind sowas von hinterhältig! Die Paprika, nicht die Leute. Schmecken erst gut, aber nicht scharf, dann kommt die Keule und man heult 5 Minuten lang und will nur sterben. Eine furchtbare vordergründige Schärfe, die alles verbrennt, aber schnell wieder weg ist. Ansonsten ist Thanassis echt klasse. Ein Riesenladen, dem scheinbar der ganze Straßenzug gehört. Hier tummeln sich die Touristen neben den Athenern, die nach dem Shopping einen kleinen Imbiss nehmen. Das Yaorutlou ist fantastisch!

Kotsanas Museum of Ancient Greek Technology

Und noch ein Tipp für ein ganz besonderes Museum!

Das „Kotsanas Museum of Ancient Greek Technology“ ist herausragend. Das Thema an sich ist ja schon interessant – die Jungs und Mädels damals hatten schon mehr drauf, als wir heut vermuten. Aber erst recht ist die Präsentation sehr gelungen und zeugt von der Leidenschaft, mit der Herr Kotsanas das alles privat aufgebaut hat. So ist z.B. der „Mechanismus von Antikythera“ ist hier toll erklärt und teils nachgebaut.

Ein Muss für jeden, der Interesse an Technikgeschichte hat!

Athen in Bildern