Pai
Pai – ein wenig Flower-Power
„If you are coming to San Franciso be sure to wear some flowers in you hair…“ Aber auch, wenn ihr nach Pai kommt – denn da sind sie noch, die Flower-Power-Kinder. Vielleicht gefällt es uns ja deshalb so gut dort.
Man spürt sie noch, die Freiheit, die dort wohl mal zu finden war. Jedenfalls bilden wir uns das ein. Sehr entspannt und locker ist das Städtchen auf jeden Fall wohl auch, weil die Anreise schon etwas dauert.
Pai wird übrigens – soweit wir wissen – mit „B“, also Bai ausgesprochen, so wie ein Franke das sagen würde.

Die Anreise ...
… hat es in sich. Also ist sehr kurvenreich, a long and winding road. 762 Kurven sollen es sein, wir haben sie nicht gezählt, aber es sind jede Menge. Das macht richtig Spaß, selbst im Auto. Mit dem Motorrad sicher noch interessanter, aber aus dem Alter sind wir halt raus.
Manche machen das auch mit einem 50er Scooter. Da haben die kleinen Motörchen aber mächtig zu kämpfen. Wir haben jedenfalls einige „stehende Hindernis“ überholen müssen und auch viele liegengebliebene Roller am Straßenrand gesehen. Tipp: tut euch das nicht mit einem 50er an, nehmt was größeres.
Bitte genug Zeit einplanen! Denn auf der Fahrt Von Chiang Mai nach Pai gibt es jede Menge zu sehen. Und zu Essen. Alle paar Kilometer ein Wasserfall oder Viewpoint oder Café oder Restaurant (die mit den Truckern davor sind immer die besten).

Übernachtungsmöglichkeiten
Die gibt es in Hülle und Fülle für jeden Anspruch und Geldbeutel.
Wir waren einmal im Pai Village Boutique Resort und haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Schöne Chalets im Grünen und doch mitten in der Stadt. Bis auf eine schlaflose Nacht, weil ein Chinese dort seinen Geburtstag gefeiert hat. Und zwar laut und deutlich bis zum Morgen. Na gut, sie hatten Spaß 🙂
Der Service dort, besonders vom Manger Mr. M (so sein Spitzname), ist exorbitant. Dazu eine kleine Story.
Man hält mit dem Auto dort am Hotel, lädt sein Gepäck aus und der Wagen wird dann von Hotelangestellten weggefahren und bei Bedarf schnell wieder geholt. So die Theorie, denn unser Auto wollte nicht mehr anspringen. Was wie eine mittelschwere Katastrophe klingt – meilenweit von der nächsten Mietwagenstation im Nichts in den Bergen – hat sich dank Mr. M von selbst geklärt.
Obwohl das ja nun wirklich nicht sein Problem war, hat er alles organisiert. Spät abends kam jemand an unserem Chalet vorbei und hat uns Schlüssel für das neue Auto überreicht, wow! Da ist jemand von Chiang Mai nachts um 11 durch die Berge nach Pai gefahren, um ein neues Auto zu bringen. Soviel zum Service in Thailand.

Übernachtung, Teil 2 - war nix
Das nächste Mal wollten wir etwas außerhalb nächtigen, irgendwas in den Reisfeldern und doch mit Anbindung zum Ort. Das war dann aber ein Satz mit x: war nix. Über booking das Tulip Resort gebucht, versprochen waren Restaurant, Frühstück, Shuttleservice bzw. Taxi.
Und was gab es? Nichts davon, noch nicht mal Grab oder Tuk-Tuks, die da hinfuhren. Gekocht wurde da nicht, Frühstück Fehlanzeige. Auch nicht gegen Bezahlung. Wir fühlten uns schlicht betrogen. Und die Dame vor Ort war gelinde gesagt etwas verhuscht. 10 Minuten waren wir da, haben uns angesehen und waren uns einig: nur weg! Alles gecancelt und was anderes gesucht. Es gab noch mächtig Ärger mit Booking. Merke: nimm nie in Thailand auf deinem Handy ein Gespräch aus den Niederlanden an (booking Europa sitzt dort und hat uns angerufen), denn das wird teuer. 18€. Danach noch mit dem Besitzer des Etablissements (auch Niederländer) heftig diskutiert..
Kann sein, dass das mittlerweile anders ist, das waren jedenfalls unsere Erfahrungen 2019.

Übernachten 3 - das war wieder gut
Egal, letztlich sind wir im Family House Zen Boutique Resort gelandet und das war klasse!
Angenehm ruhige Zimmer, freundliches Personal, ordentlicher Kaffee (der Manager war Italiener!), sehr ruhig und doch fußläufig über eine sagen wir mal interessante kleine Brücke (Pai sling bamboo bridge) zum Ort.

Was tun in Pai?
Zunächst zieht euch warm an! Es kann kalt werden, richtig kalt. Wir sind in den Bergen und zumindest im Dezember können die Temperaturen nachts rapide fallen.
Tagsüber wird es dann wieder warm oder gar heiß mit lauen Abenden

Walking Street
Die abendliche Walking Street in Pai ist herrlich, bunt, lecker, trubelig. Einfach stundenlang bummeln und hier und dort was Essen. Tipp: als wir da waren, gab es einen Stand mit indischem Essen, das war grandios. Der nette Koch platziert seine Gäste auf einem kleinen Mäuerchen am Tempel und man balanciert den Teller auf den Beinen. Einfach nett, unkompliziert und lecker.

Noch ein Tipp: irgendwo im muslimischen Viertel verkauft eine Dame gewürzte Cashewkerne. Die Dinger machen süchtig! Scharf und ein toller Geschmack nach Kaffirlimette. Solltet ihr probieren! Wir haben ein paar Beutel gekauft, die uns die Reise begleiten sollten. Nun ja, waren halt schnell weg…

Überall gibt es coole Bars mit Musik und excellentem Bier, und das im Nirgendwo – good stuff!

Ausflüge
Der Land Crack ist nett, sollte man sich ansehen, aber erwartet keinen Grand Canyon. Wenn man halt mal da ist…
Der Pai Canyon ist ebenfalls nett anzusehen, aber auch ziemlich voll. Vor allem mit Leuten, die DAS Foto suchen, was nicht ganz ungefährlich ist. Ein Fehltritt und der Urlaub ist ruiniert. Wenn man Glück hat, nur der Urlaub.

Uns gefallen die Reisfelder um die Kho Ku So Bamboo Bridge gut: so stellt man sich Südostasien vor. Reisfelder, Wasserbüffel und ab und an ein malerisches Tempelchen. Wir genießen es, über die Bambusstege zu laufen bis es nicht mehr weitergeht – himmlisch!

Und natürlich der Wat Phra That Mae Yen! Da muss man einfach mal hochlaufen. Neben den ganzen anderen Tempel in der Gegend.
Tipp: Und wer nach all den Torturen etwas Relaxing sucht: Das Sapaiya Spa ist hervorragend! Es war eine Empfehlung des Family House Zen Boutique Resort. Einziger Fehler: wir haben statt zwei Stunden nur eine gebucht, weil uns das stylische Ambiente verwirrt hat.